Der Regionalverband Ruhr (RVR) stellt zurzeit im gesamten Stadtgebiet sechs neue Klimamessstationen auf. Der Verband wurde von der Stadt Herne beauftragt. Lufttemperatur, Feuchte, Windrichtung, Windgeschwindigkeit sowie die Sonneneinstrahlung werden nun ein Jahr lang gemessen. Wie hat sich das Klima verändert? Welche Veränderungen gab es? Auf diese Fragen möchte Christoph Heidenreich, Abteilungsleiter für Klima- und Immissionsschutz im Fachbereich Umwelt und Stadtplanung, Antworten bekommen. „Auf der Basis dieser Daten werden wir ein Klimaschutzteilkonzept erstellen, um die Vorbereitung auf den Klimawandel zu optimieren“, erklärt Heidenreich.

Klimastationen auf dem Herner Stadtgebiet. ©RVR
Die Messstationen, die an verschiedenen Plätzen in der Stadt verteilt sind (Freifläche, Gewerbegebiet, dichte Bebauung, lockere Bebauung, Innenstadt und in einem Park), erheben rund um die Uhr Daten. Die Ergebnisse der Klimamessungen in Verbindung mit weiteren Bewertungsgrundlagen ermöglichen dann eine Aussage darüber, wo sich beispielsweise im Stadtgebiet Wärmeinseln befinden, wo im Stadtgebiet nächtliche Kaltluft entsteht oder wo die für den Luftaustausch wichtigen Belüftungsbahnen verlaufen. Die Klimaanalyse wird auch eine Prognose darüber enthalten, wie sich die wohnklimatischen Verhältnisse in Herne vor dem Hintergrund des erwarteten Anstiegs der Jahresdurchschnittstemperatur um 2°C entwickeln werden. Zusätzlich zu den Stationen macht der Regionalverband Ruhr Fahrten mit Messfahrzeugen. „Wir geben auch Empfehlungen“, erklärt Astrid Snowdon-Mahnke, Teamleiterin Klimaschutz, Klimaanpassung und Luftreinhaltung beim RVR. Wo sollte nicht mehr gebaut werden? Wo kann das Klima mithilfe von Begrünung verbessert werden? Die Stadt misst außerdem für das Klimaschutzteilkonzept die Starkregengefahr. Das Teilkonzept könnte Ende 2018 / Anfang 2019 fertig sein. „Zunächst müssen die Klimamessungen ein Jahr gemacht werden“, erklärt Heidenreich. Danach werden die Auswertungen der Stadt präsentiert.