Seit etwas mehr als einem Jahr ist Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda im Amt. Am 20. Oktober 2015 wurde er vereidigt, seit dem 21. Oktober 2015 führt er die Amtsgeschäfte. „Die Zusammenarbeit mit dem Rat und den Bezirken war im ersten Jahr sehr erfreulich“, zieht Dr. Dudda auf der Pressekonferenz am 25. Oktober 2016 Bilanz. Auch die Entwicklung Hernes zu einer attraktiven, zukunftsfähigen Stadt hat gut begonnen: „Die Strukturen sind angelegt, jetzt müssen wir sie mit Leben füllen“, so Dr. Dudda.
Herausforderung Flüchtlinge
Dabei hat seine Amtszeit turbulent angefangen: Schon am ersten Tag musste er kurzfristig eintreffende Flüchtlinge in Turnhallen unterbringen. „Als Erstes muss man raus zu den Bürgern und ihnen erklären, was man tut“, betont Dr. Dudda. Wichtig ist ihm, die Herausforderung als Chance für Herne zu begreifen und in die gesamte Entwicklung der Stadt einzubinden. „Integration kann nur gelingen, wenn wir die Arbeitsmarkts- und Ausbildungs-Situation verbessern“, so der Oberbürgermeister.
Schwerpunkt auf Bildung und Arbeit
Deswegen hat er einen Schwerpunkt seines ersten Amtsjahres auf das Thema Bildung und Arbeitsmarkt gelegt. Systematisch wird in Herne inzwischen Bildung gefördert, angefangen von Kindergärten und Schulen, über die Ausbildungs-Offensive bis hin zu einer Aktion gegen Langzeitarbeitslosigkeit. „Das Potential Hernes kann nur aus der eigenen Bürgerschaft kommen“, ist Dr. Dudda überzeugt.
Deswegen stehen Bildung und Arbeitsmarkt ganz oben auf der Agenda. Die Aktion „Kein Abschluss ohne Anschluss“ soll Schulabgängern den Übergang in Ausbildung oder Studium erleichtern. Das Talentkolleg Ruhr hat sein Zentrum in Herne und fördert begabte junge Menschen aus bildungsfernen oder zugewanderten Familien. Und die RAG-Stiftung unterstützt nicht nur Flüchtlinge bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt, sondern fördert auch Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Zusätzlich wirbt die Stadt für mehr Arbeitsstellen bei Unternehmen und Eigenbetrieben.
Neue Arbeitsplätze und grüne Infrastruktur
Um die lokale Wirtschaft zu stärken und Herne zukunftsfähig zu machen, setzt Dr. Dudda auf grüne Infrastruktur und die Ansiedlung neuer Unternehmen in Herne. Gerade mithilfe neuer Technologien sollen langfristig Arbeitsplätze entstehen. „Wir haben die Grundlagen für 1000 neue Arbeitsplätze gelegt, die 2017 kommen könnten“, fasst er zusammen. Unter anderem baut der Paketdienstleister UPS seine Niederlassung in Herne aus und testet auf der Bahnhofstraße die Paketzustellung mit elektrisch angetriebenen Lastenfahrrädern. Der amerikanische Paketdienst feierte übrigens kürzlich den 40. Geburtstag seiner Niederlassung in Herne. Zurzeit baut UPS die Niederlassung aus und schafft zusätzliche Arbeitsplätze.
Ein weiterer Logistiker kommt neu nach Herne: Duvenbeck siedelt sich im Gewerbegebiet Schloss Grimberg an und bietet dort rund 400 Arbeitsplätze. Der Standort im Zentrum des Ruhrgebiets direkt an der A 42, der Bahntrasse und dem Rhein-Herne-Kanal ist ideal für überregionale Transporte. Denn Duvenbeck setzt auf multimodale Logistik, also die Kombination aus Transport per Schiene, Schiff und LKW. Das Container-Terminal CTH ist ebenfalls ein Baustein der Logistik: Neuerdings treffen mehrmals in der Woche Güterzüge aus China ein. „Wir dürfen nicht nur die Nachteile der Globalisierung beklagen, sondern müssen ihre Vorteile nutzen. Und Herne liegt in der Mitte des Ruhrgebiets“, erklärt der Oberbürgermeister seine Strategie.
Zusätzlich haben sich im Gewerbegebiet Hibernia neue Unternehmen niedergelassen, am Gesundheitscampus Baukau entsteht ein neuer Wirtschafts-Schwerpunkt.
Mehr Lebensqualität
Noch ein Baustein grüner Infrastruktur ist das Projekt Innovation City Rollout, wo Herne mit seinem Konzept für den ökologischen Umbau mehrerer Stadtteile überzeugen konnte. Auch die Renaturierung der Emscher verspricht Lebensqualität und Ökologie zu vereinen.
Herne wird Wissenschafts-Standort
Mit Ruhr Valley wird Herne zum Wissenschafts-Standort. Drei Hochschulen – die Hochschule Bochum, die Fachhochschule Dortmund und die Westfälische Hochschule – haben mit ihrem Forschungs-Projekt „Ruhr Valley“ den Wettbewerb des Bundes-Forschungsministeriums „FH Impulse“ gewonnen. Standort für die Koordination und eine neue Stiftungsprofessur ist Herne. In der Akademie Mont Cenis arbeiten Forscher bald an den Zukunftsthemen Mobilität, Energie und Digitalisierung. Die neue Professur heißt „Metropolitane Mobilitäts- und Energiesysteme unter Einbeziehung der Citylogistik“ und wird für fünf Jahre von der Stadt Herne unterstützt. „Damit wird Herne zum Zukunfts-Labor“, freut sich der Oberbürgermeister.
Internationale Beziehungen
Dass Herne auch über die Stadtgrenzen hinaus attraktiv ist, zeigen die internationalen Beziehungen nach Europa, Asien und Amerika. In den USA besuchte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die Firmenzentrale von UPS. Mit der chinesischen Stadt Lianyungang beginnt ein regelmäßiger Warenverkehr zwischen der Stadt am Gelben Meer und dem Herner Container-Terminal. Hoher Besuch aus Vietnam kam zur Eröffnung der Ausstellung „Schätze der Archäologie Vietnams“ im LWL-Museum für Archäologie: Doan Xuan Hung, der vietnamesische Botschafter, kam aus Berlin angereist und schaute sich Stadt und Ausstellung an.
Eine internationale Freundschaft verbindet Herne mit der polnischen Partnerstadt Konin, und das seit nun 25 Jahren. Mit dem Istanbuler Stadtteil Beşiktaş hat Herne nun eine neue Partnerschaft begonnen. Der Bürgermeister Murat Hazinedar war im August nach Herne gekommen, um die Partnerschafts-Urkunde gemeinsam mit Dr. Frank Dudda zu unterzeichnen.
Image und Sauberkeit
Herne kann was – die Imagekampagne nimmt die hohe Lebensqualität unserer Stadt in den Blick. Alle Bürger können sich an der Auswahl von Hernes schönsten Seiten beteiligen.
Um die Stadt schöner zu machen ist die Sauberkeit in der Stadt nun Chefsache: Beim Pakt für Sauberkeit wird die Stadt nicht nur gereinigt. Auch hat die Stadtverwaltung durch eine Änderung der ordnungsbehördlichen Verordnung nun mehr Möglichkeiten, öffentliche Plätze sauber und angenehm zu halten. Dazu gehört auch, dass der Kommunale Ordnungsdienst aufgestockt wurde – ein Projekt, das auch viele Langzeitarbeitslose wieder in den Job gebracht hat.
Stadtentwicklung
In Herne tut sich was: Beim Stadtumbau Wanne-Süd investiert die Stadt Herne mehrere Millionen Euro, um den Stadtteil aufzuwerten. Auch durch das neue Technische Rathaus im ehemaligen Heitkamp-Gebäude wird Wanne attraktiver. Ursprünglich sollten dort Flüchtlinge einziehen, nun wird keine weitere Unterkunft benötigt. „Wir haben die Chance beherzt ergriffen, Stadtentwicklung zu betreiben“, beschreibt Dr. Dudda das Vorgehen der Stadtverwaltung. „Wir wollen den Bürgern auch zeigen, dass auch die Verwaltung bereit ist, die Anstrengungen der Flüchtlingswelle zu schultern.“
Nicht nur Wanne, auch die Herner Innenstadt entwickelt sich: Die Landmarken AG möchte das ehemalige Hertie-Gebäude sanieren und vermieten. Auch für das ehemalige Stadtwerke-Haus gibt es einen Investor, sodass die Fußgängerzone stärker belebt wird. Ein weiterer Schritt zur Umgestaltung der Stadt sind der Umbau der Viktor-Reuter-Straße und die Sanierung mehrerer städtischer Gebäude. Ein beliebter Standort für Unternehmen werden die neuen Strünkeder Höfe.
Und als Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Region wird in Kürze das neue Wananas eröffnet, ein Schwimmbad, das sowohl Badespaß für Familien als auch hervorragende Trainings-Bedingungen für Sportler bietet. „Das Wananas soll das Symbol in Wanne dafür sein, dass sich etwas bewegt – Genau wie die Neuen Höfe in Herne“, so Dr. Dudda.
Zukunft der Gesellschaft
Die Stadt Herne soll für alle Generationen lebens- und liebenswert sein. Deswegen hat die Stabsstelle „Zukunft der Gesellschaft“ Bürger in Horsthausen und Röhlinghausen nach ihren Wünschen für eine lebenswerte Stadt gefragt. Quartiersmanager aus dem ganzen Stadtgebiet tauschen sich regelmäßig über Konzepte für ein angenehmes Wohnumfeld aus.
Öffnung der Verwaltung
„Wir haben das Rathaus als offenes Haus gestaltet und möchten unsere Wertschätzung für die Bürger verdeutlichen“, erklärt Dr. Dudda, der als Oberbürgermeister auch oberster Verwaltungschef ist. Deswegen sind die Herner im Rathaus willkommen: Beim Neujahrsempfang genauso wie beim traditionellen Arbeitnehmerempfang. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda legt großen Wert auf Kontakt zu den Bürgern. So gibt es immer wieder bei Veranstaltungen die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Oder über den Facebook-Account Kontakt aufzunehmen.
All diese positiven Entwicklungen sind nur möglich, weil ein starkes Team dahinter steht: Dr. Dudda dankt besonders allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, dem Personalrat und dem Verwaltungsvorstand. Außerdem freut er sich sehr über die gute Zusammenarbeit mit dem Rat der Stadt und den Bezirksvertretungen. Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit kann sich in Herne so vieles bewegen.
Nina-Maria Haupt